Sehr geehrter Herr Salzmann,
nachträglich noch herzliche Glückwünsche zu Ihrem hervorragenden Wahlergebnis! Das war mehr als verdient. Machen Sie bitte weiter wie bisher.
Nun zu meiner Frage: In der kommenden Gemeinderatssitzung am 15.07.2024 wird der Posten des stellvertretenden Bürgermeisters besetzt. Da dieses Amt automatisch an den Kandidaten mit den meisten Stimmen geht, wäre dies ohne Frage Michael Keirat (1777 Stimmen).
Da Herr Keirat das Amt in der letzten Amtsperiode aufgrund beruflicher Verpflichtungen nicht antreten konnte, gehe ich davon aus, dass sich dies auch in den kommenden Jahren nicht ändern wird. Hat er doch u.a. erst vor Kurzem einen mit 240.000 € dotierten Bauauftrag von der Gemeinde erhalten.
Sie Herr Salzmann waren der Gemeinderat mit dem zweithöchsten Wahlergebnis (1562 Stimmen). Wenn also Herr Keirat das Amt für den stellvertretenden Bürgermeister nicht annehmen sollte, wären Sie laut Bürgerwillen dessen demokratisch gewählter Ersatz.
Bei uns rätselt das gesamte Wohngebiet seit Bekanntgabe des Wahlergebnisses, ob bzw. wie Ihnen Bürgermeister Weber und seine Getreuen das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters streitig machen werden.
Was glauben Sie… Wird Herr Weber die neuen Gemeinderäte auf die Probe stellen und seinen Favoriten vom Gemeinderat wählen lassen? Quasi über den Kopf der Heroldstatter Bürgerinnen und Bürger hinweg? Da würde der Sinn einer Wahl ja ad absurdum geführt. Meiner Meinung nach käme dies einer öffentlichen Bankrotterklärung gleich. Wir und die Nachbarschaft drücken Ihnen jedenfalls die Daumen!
Vielen Dank für die Glückwünsche!
Zu diesem Thema haben uns bereits mehrere Nachrichten erreicht. In Heroldstatt gibt es zwei stellvertretende Bürgermeister, den ersten und den zweiten. Beide müssen in gesonderten Wahlgängen vom neuen Gemeinderatsgremium gewählt werden.
Wie Sie richtig festgestellt haben, hat Herr Keirat 2019 aus beruflichen Gründen Werner Knehr mit dem – damals – zweithöchsten Ergebnis den Vortritt gelassen. Der Gemeinderat folgte diesem Wunsch und bestätigte Herrn Knehr als ersten und Herrn Keirat als zweiten stellvertretenden Bürgermeister – wohlgemerkt einstimmig.
Wenn sich Bürgermeister Weber treu bleibt, dann gehen wir dieses Mal tatsächlich von einem wie auch immer gearteten Versuch aus, Herrn Knehr wieder als stellvertretenden Bürgermeister ins Rennen zu bringen. Oder einen anderen Loyalisten. Die mehr als fragwürdigen „Lobeshymnen“ im Heroldstatt Boten legen diesen Schluss nahe.
Im Sinne einer vertrauensvollen Zusammenarbeit setzen wir darauf, dass sich das neue Gemeinderatsgremium nicht vor den Karren des Bürgermeisters oder seiner Loyalisten spannen lässt.
Wenn Herr Keirat wieder auf den Posten verzichtet, stelle ich mich im Sinne des Wahlergebnisses gerne zur Verfügung. Stellt sich aber Herr Keirat der Wahl zum ersten stellvertretenden Bürgermeister, ist es für mich selbstverständlich, ihn darin zu unterstützen. Das gebietet der Anstand.
Die Wählerinnen und Wähler haben dem Gemeinderat ein klares Mandat mit auf den Weg gegeben, wie die Besetzung der Stellvertreterposten auszusehen hat. Der neue Gemeinderat könnte zwar anders entscheiden, hätte damit aber von Tag Eins an jede Glaubwürdigkeit verloren. Der Einzige, der ein derartiges Unterfangen als „Sternstunde der Demokratie“ hochleben lassen würde, wäre wohl Christoph Schneider von der Schwäbischen Zeitung.
Wir jedenfalls sind genauso gespannt wie Sie, welche kommunalpolitischen Zaubertricks uns in der morgigen Sitzung erwarten werden. Kommen Sie doch am besten vorbei und sehen Sie selbst.
Das Ganze findet statt am Montag, den 15. Juli 2024 um 18:00 Uhr im Sitzungssaal des Heroldstatter Rathauses.
Autor: Thomas Salzmann