Sonne und Strom in unserem Heroldstatt

Gemeinderatssitzung vom 13. Mai 2024 – Teil 1

In der letzten Sitzung vor den Gemeinderatswahlen drehte sich viel um das Thema „Strom“. Wir erinnern uns: in der März-Sitzung brachten wir den Antrag vor, dass in Heroldstatt auf gemeindeeigenen Dächern Photovoltaikanlagen installiert werden sollen. Dem hatte Bürgermeister Weber nicht zustimmen wollen. Das stellte er auch in der jüngsten Sitzung unvermittelt klar. Einen Antrag „ins Blaue“ hinein, könne er nicht unterstützen. Davon konnte natürlich keine Rede sein, denn der Antrag war so formuliert, dass PV-Anlagen nur auf Gemeindedächern installiert werden, wo dies technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist. Es wurde auch ein Finanzierungsvorschlag mitgeliefert und ganz bewusst keine zeitliche Frist formuliert. Aus dem einfachen Grund, weil das hiesige Stromnetz nur begrenzt freie Kapazitäten hat und zunächst modernisiert werden muss, was Zeit braucht.

Die Hintergründe erläuterte uns der extra eingeladene technische Geschäftsführer des Albwerks. Dabei wurde deutlich, dass das Albwerk im Vergleich zu anderen Stromversorgern eine sehr gute Netzversorgung gewährleistet. Eine zentrale Herausforderung für mittelständische Energieversorger im ländlichen Raum liegt darin, dass sie im Vergleich zu städtischen Anbietern größere räumliche Distanzen überbrücken müssen. Die Folge sind höhere Investitionskosten, die wiederum durch höhere Netzentgelte von den Verbrauchern unserer Region bezahlt werden müssen. Verschärft wird dieses Stadt-Land-Gefälle dadurch, dass oftmals mehr Strom verfügbar ist, als verbraucht wird und der überschüssige Strom dann in städtische (Ballungs-) Zentren verkauft wird. Die städtischen Verbraucher profitieren damit von der Stromproduktion im ländlichen Raum, ohne sich über die Netzentgelte an den höheren Investitionskosten zu beteiligen.

Für unser Anliegen zur Installation von PV-Anlagen auf gemeindeeigenen Dachflächen ist das nichts Neues. Mit schnellen Sprüngen war und ist nicht zu rechnen. Wenigstens wurde nun mehrheitlich (bei Enthaltung von Manfred Hoffmann) beschlossen, dass sich die Gemeinde über das Förderprogramm zur „Einstiegs- und Orientierungsberatung Klimaschutz“ mit den technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten für PV-Anlagen auf Gemeindedächern vertieft beschäftigt. Ein Etappensieg – wir bleiben dran!

Der Gemeinderat gab seine Zustimmung (einstimmig) zur Errichtung des in der letzten Gemeinderatssitzung erstmals öffentlich angesprochenen Umspannwerks in Sontheim (siehe Beitrag v. 22. April 2024 – Teil 2). Dem Bauvorhaben war bei Vorliegen der baurechtlichen Voraussetzungen gemäß § 35 Baugesetzbuch zuzustimmen. Das war der Fall, da das Bauvorhaben – ganz offensichtlich – der öffentlichen Elektrizitätsversorgung dient, dem Bauvorhaben keine öffentlichen Belange entgegenstehen und die ausreichende Erschließung gesichert ist.

Aufgrund positiver Erfahrungswerte mit der E-Ladesäule in der Neuen Ortsmitte, wurde die Installation weiterer E-Ladesäulen in den Ortskernen von Sontheim und Ennabeuren einstimmig beschlossen. Leider war dieser Tagesordnungspunkt nicht ideal aufbereitet, die Beratungen zogen sich rund 40 Minuten. Angesichts enger Zeitlinien zur Beantragung von Fördermitteln, wurde die Entscheidung zur Annahme des wirtschaftlichsten Angebots an Bürgermeister Weber übertragen. Die genauen Anschaffungskosten teilen wir mit, sobald bekannt!

Autor: Thomas Salzmann

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