Erhalt des Durlocher Waldes:

Klare Haltung gegen Windkraft auf Kosten unseres Gemeindewaldes

Die Bürger:innen von Heroldstatt stehen vor einer folgenschweren Entwicklung: Der geplante Ausbau der Windkraft droht, den „Durlocher“-Wald unwiederbringlich zu zerstören. Bis heute gibt es keine öffentliche Transparenz darüber, wie viele Windräder kommen und an welchen Standorten sie genau errichtet werden sollen. Nur aufmerksame Beobachter können sich durch Hinweise eine Vorstellung davon machen.

Ein sehr wahrscheinliches Szenario: Der Durlocher Wald muss weichen. Wer sich die Dimensionen vorstellen möchte, kann dies aktuell anhand des Gebiets zwischen Heroldstatt und Magolsheim tun. Wenn man nur den Flächenverbrauch einer einzigen der dortigen Windkraftanlagen heranzieht, dann kann man sich denken, dass mindestens dieselbe Fläche im Wald gerodet werden muss.

Wenn die Motorsägen, Bagger, Kräne und Schwerlasttransporter anrücken, wird allen Heroldstatter:innen klar werden, dass Bürgermeister Weber sogar auf Kosten eines der schönsten Gemeindewälder der Region den Ausbau der Windkraft vorantreiben will. Ganz bewusst wurde nämlich das Gebiet Ost, in dem der Durlocher liegt, aus einer gemeinsamen Poollösung herausgenommen. Kein Wunder: die Gemeinde ist hier der größte Grundbesitzer und muss so die dort erzielten Pachteinnahmen nicht mit den Grundbesitzern in Nord und Süd teilen.

Stichwort: Pachteinnahmen. Bürgermeister Weber will sich in diesem und im nächsten Jahr eine Vorschusszahlung von insgesamt drei Millionen Euro aus der Windkraftpacht auszahlen lassen. Auf wie viele Jahre oder Jahrzehnte hinaus wir dann keine weitere Pacht aus der Windkraft mehr bekommen werden, steht in den Sternen. Eines aber ist sicher: BM Weber will diesen Vorschuss sogleich in die Sanierung der Berghalle stecken.

Nicht ganz zu Unrecht, befürchten daher viele Bürger:innen, dass am Ende ein neuer Bodenbelag in der Berghalle gegen einen gesundenGemeindewald eingetauscht wird – ein Deal, der auf Unverständnis stößt. Aus diesem Grund haben wir Bürgermeister Weber per E-Mail aufgefordert, sich mit ganzer Kraft für den Erhalt des Gemeindewaldes einzusetzen und einen Kahlschlag im Sinne der Windkraft zu verhindern.

Unsere Position ist klar: Wir sind für Windkraft, aber gegen das Abholzen unseres Gemeindewaldes. Um dieses Ziel zu untermauern, haben wir folgenden Antrag gemäß § 34 der Gemeindeordnung von Baden-Württemberg gestellt:

„Wir (GR Salzmann, Blikle, Friedrich, Fülle) beantragen, dass spätestens in der übernächsten Gemeinderatssitzung über eine Beauftragung der Gemeindeverwaltung beraten wird, mit dem Ziel, sich maximal dafür stark zu machen und alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um zu verhindern, dass im Gemeindewald Bäume für Windkraftanlagen gefällt werden.“

Wir fordern alle unsere Gemeinderatskollegen auf, ein klares Zeichen für den Schutz unseres Waldes zu setzen. Windkraft ja – aber nicht um den Preis eines unwiederbringlichen Naturverlustes!

Autor: Thomas Salzmann

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