Hochemotionale Worte finden sich im Gemeindeblatt Nr. 38

Zuerst umschreibt Bürgermeister Weber die Situation im Gemeinderat als „geschürten Konflikt“, dann spricht er sogar von „Angst“ und „persönlichen Anfeindungen“. Untragbare Zustände. Skandalös. Doch Rettung naht… und zwar in Gestalt von *Tusch* Bürgermeister Weber selbst. Durch seine besonnene und wie gewohnt überlegte Art führt BM Weber die Gemeinde aus ihrer dunkelsten Stunde hinaus ans Licht.

Aber jetzt mal Spaß beiseite: Im Heroldstatter Rathaus scheint man nun vollständig den Boden unter den Füßen verloren zu haben.

Selbstverständlich geht es BM Weber wieder einmal nur um das „Wohl der Gemeinde“, das „Wohl seiner Mitarbeiter“ und das „Wohl der Gemeinderäte“. Und auch um Ihr Wohl, werte Mitbürgerinnen und Mitbürger. Nahezu ritterlich stellt er sich vor Alle, die nicht in der Lage sind, selbst für sich einzustehen.

Doch, Moment! Vielleicht gibt es gar nicht so viele Probleme, wie Bürgermeister Weber versucht, uns glauben zu machen. Und vielleicht gibt es auch niemand, der seiner „Hilfe“ bedarf? Vielleicht ist es eher so, dass der BM nun alle greifbaren Akteure ins Feld führt, um von sich selbst abzulenken? Vielleicht geht es ihm an erster Stelle um das „Wohl des Bürgermeisters“?

Man bedenke: Bereits in zwei Jahren sind wieder Bürgermeisterwahlen und sein Ergebnis bei der Kreistagswahl spricht Bände. Dass der BM den Gemeinderat deshalb auf „Regeln“ einschwören will, wie „…nach außen kommuniziert wird“ ist nur logisch. Besonders dann, wenn sämtliche brisanten Themen in den kommenden Jahren Fahrt aufnehmen. Wie z.B. Windparks, Schuldenberg, Schulzentrum, Ortsmitten usw. usf.

Doch zurück zur überraschenden Einladung. Moderierte Zusammenkunft? Hatten wir das nicht schon einmal? Dieses Mal soll im Übrigen nicht ein Pfarrer, sondern eine Traumatherapeutin die Zusammenkunft moderieren. Die Einladung des Bürgermeisters endet mit den Worten „Wer sich verweigert, entlarvt sich selbst“.

Ist das wirklich sein Ernst? Ich bin doch kein kleines Kind, das sich von ihm moralisch in den Schwitzkasten nehmen lässt. Dieser Satz bringt seine Arbeits- und Umgangsweise besser auf den Punkt, als ich das je könnte.

Dass seine „Moderierte Zusammenkunft“ wie üblich nicht-öffentlich stattfindet und zum Schluss die Bürgerschaft mit EINER Stimme (na… welcher wohl?) informiert wird… Hier ist wirklich jedes Wort zu viel.

Heroldstatt ist meine Heimat und mir sehr wichtig. Muss ich mir das von ihm in Frage stellen lassen?

Bester Beweis dafür sind die vielen, unbezahlten Stunden, die ich (sehr gerne übrigens) sowohl in den Gemeinderat als auch in Unser-Heroldstatt.de investiere. Wohingegen der BM für jede Minute seiner Zeit bezahlt wird… oder gar andere für seine Arbeit aus dem Gemeindesäckel bezahlt.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Weber,
mit Sicherheit werde ich mir von Ihnen keine „Leitplanken des Miteinanders“ auferlegen lassen. Und auch keine neuen „Regeln“.

Denn erstens wäre das meiner Arbeit als Kontrollinstanz nicht gerade förderlich, die der Gemeinderat von Gesetzes wegen wahrnehmen muss. Und zweitens traue ich Ihnen nicht. Man bedenke die seltsame Falle, die Sie mir in der Sitzung vom 09.09.2024 (Punkt 10: Medienrechtliche Beratung des Gemeinderats) gestellt haben.

Grund zur Hoffnung jedoch ließ jener eine Moment, in dem Sie nach einer ähnlich düsteren Anmoderation in der Sitzung vom 09.09.2024 das Wort an „Ihre“ Gemeinderäte übergaben. Diese hätten sich, wie mutmaßlich in der vorangegangenen Sitzung besprochen, als ehrverletzt oder gar gemobbt zu erkennen geben sollen. Selbstredend im Beisein eines prall gefüllten Sitzungssaales und Christoph Schneider von der SZ. Also mit maximal öffentlichkeitswirksamer Sprengkraft.

Doch… zur Überraschung aller: Nichts dergleichen geschah! Ein bisschen gemeckert wurde… Aber so richtig vom Leder gezogen hat dann doch keine(r). Aber warum? Weil auch „Ihre“ Gemeinderäte in jenem Moment bemerkt haben, wie Sie von Ihnen instrumentalisiert wurden. Zumindest war dies mein persönlicher Eindruck. Wer will schon gerne das Opfer sein, nur damit der Andere den Retter spielen kann?

Möglicherweise unterschätzen Sie uns Heroldstatter am Ende doch noch. Es bliebe uns Allen zu wünschen. Die Hoffnung jedenfalls stirbt zuletzt.

Viel Spaß im Heroldstatt Café, allerdings ohne mich.

Ich bin gespannt auf die EINE Stimme, mit der am Ende die Bürgerschaft informiert wird… und auf den zweifelsfrei hoch-investigativen Artikel in der Schwäbischen Zeitung.

Autor: Thomas Salzmann

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